Dead Cat Bounce by Bennett Nic

Dead Cat Bounce by Bennett Nic

Autor:Bennett, Nic [Nic, Bennett]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-02-20T05:00:00+00:00


26

Als Jonah das Gebäude von Helsby Cattermole verlassen hatte, ging er in Richtung Cannon Street, um nach Hause zu fahren. Da war ihm allerdings noch nicht klar, dass er gar nicht nach Hause konnte, denn dort würde er seinem Vater begegnen. Am Ende der New Change Street bog er nach rechts und dann nach links, um die Millenium Bridge zu überqueren. Von dort aus lief er an der Themse entlang an der Tate Modern und dem Globe Theater vorbei bis zur London Bridge und dann zur Tower Bridge, alles bekannte Sehenswürdigkeiten der Stadt. Ein Schauder lief ihm über den Rücken – die Stadt, in der er jetzt ein Ausgestoßener war.

Sein Telefon klingelte die ganze Zeit über, daher schaltete er es aus, als er den Fluss an der Tower Bridge wieder überquerte und dann nach rechts Richtung Canary Wharf ging. Die Wolkenkratzer von Londons zweitem Finanzviertel starrten auf ihn hinunter und verspotteten ihn. »Hier kannst du auch nicht arbeiten«, schienen sie zu sagen. Er hatte Hunger, wollte aber nichts essen. Stattdessen drehte er um und ging den gleichen Weg zurück bis nach Waterloo und Vauxhall, wobei er an der Zentrale des MI6 vorbeikam. In Westminster überquerte er den Fluss erneut, wobei ihm auffiel, dass ihn seine Füße trotz des Protests seines Verstandes nach Hause tragen wollten. Bevor er bei der Bank angefangen hatte, war er die Strecke ein paarmal gelaufen, um zu testen, ob er den Weg zur Arbeit zum Trainieren nutzen konnte. Sie war ihm so vertraut, dass er jetzt wie ferngesteuert reagierte.

Er ging am Fluss entlang durch Chelsea und Fulham und dachte dabei an Creedence. Das war jetzt auch vorbei. Mit einem Versager wollte sie sicher nichts zu tun haben. In Putney wechselte er ein letztes Mal auf die andere Seite des Flusses und benutzte den alten Treidelpfad an der Themse, um nach Barnes zu kommen. Dort war die Garage, in der seine Vespa stand. Er wollte sie holen und sich dann ein Hotel für die Nacht suchen. Das einzige, das ihm gerade einfiel, war das oben auf dem Richmond Hill, am Eingang zum Park.

Als er sein Handy einschaltete, um die Nummer des Hotels herauszusuchen, stellte er fest, dass er neun neue Nachrichten hatte, drei davon in der Mailbox. Die ersten beiden waren von seinem Vater. Sie wurden gelöscht. Die dritte war von Pistol, der am Freitag mit ihm sprechen wollte. Das konnte warten. Die vierte war eine SMS von Creedence. Beinahe hätte er sie gelöscht, weil er nicht lesen wollte, wie sie ihre Verabredung absagte, doch dann rief er die Nachricht trotzdem auf: Sie habe gehört, was passiert war; er solle sich doch bitte melden. Vielleicht, dachte er. Die fünfte war wieder von seinem Vater. Auch diese wurde gelöscht. Weitere Nachrichten von seinem Vater und Pistol. Die letzte war eine Voicemail von Creedence, in der sie ihn bat, doch bitte, bitte anzurufen. Sie mache sich Sorgen.

Jonah zögerte kurz und wählte dann Creedences Nummer.

Sie nahm beim ersten Läuten ab. »Du lebst also noch.«

Er hatte ein schlechtes Gewissen. »Ja. Ich bin gesund.



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